Gründe zum Gründen
Laut einer Untersuchung zur Qualität und Nachhaltigkeit von Gründungen haben sich die Unternehmen von Gründern in der Altersgruppe 55 Plus als die beständigeren erwiesen. 55 Plus hört sich für junge Leute an wie „irgendwie Richtung Altersheim“. Von wegen! Mit steigender Lebenserwartung durch eine bessere Ernährungslage, medizinische Versorgung und Abnahme körperlicher Schwerstarbeit zugunsten von Tätigkeiten in Büro und Dienstleistung, hat sich in den letzten Jahrzehnten ein neuer Lebensabschnitt entwickelt. Ging man bisher von 3 Lebensabschnitten aus, Kindheit/Jugend, Erwerbstätigkeit, Ruhestand, gibt es heute zusätzlich die Lebensphase der aktiven Senioren.
Unterschiedliche Bedürfnisse
Viele ältere Gründer wollen nach einer Angestelltentätigkeit endlich selbstbestimmt arbeiten. Sie suchen nach einer Herausforderung, denn die Kinder sind aus dem Haus und es gibt Freiraum, um durchzustarten. Frauen haben nach einer langen Familienzeit von 20 oder mehr Jahren kaum Chancen, in ihren Beruf zurückzukehren und machen sich deshalb selbstständig. Andere betätigen sich als richtiger Unternehmer, um Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen nutzbringend aus vorwiegend ethischen Gründen einzubringen. Ein weiteres Motiv liegt in der individuell mangelnden Altersvorsorge, die aufgestockt werden soll. Alle teilen das Bedürfnis, aktiv ihr Leben anzupacken und ihr Know-how zu ihren eigenen Bedingungen sinnvoll einzusetzen.
Der Arbeitsmarkt für Ältere
Wie ist die Situation von Menschen der Altersgruppe 55Plus im Arbeitsmarkt? Noch im Jahre 2004 waren nur 61,1 % aller Deutschen zwischen 55 und 60 erwerbstätig. 2014 waren es hingegen 76,9 %. In der Altersgruppe 60 bis 65 Jahre hat sich das Verhältnis von 2004: 25,1 % auf 2014: 52,3 % noch eklatanter erhöht. Sind die Älteren fitter geworden und arbeiten deshalb länger?
Daran liegt es nicht. In den Zeiten hoher Arbeitslosigkeit war es gewünscht, dass ältere Jahrgänge zugunsten der Jüngeren frühzeitig in Rente oder Pension gingen. Entsprechende Programme zur Frühverrentung haben den frühzeitigen Abschluss des Arbeitslebens gefördert.
Längere Lebensarbeitszeit
Heute sieht es ganz anders aus. Die Lebensarbeitszeit wird schrittweise bis auf 67 angehoben. Einiges wird dafür getan, damit Menschen länger arbeiten, z.B. die Verknappung der Mittel für den frühen Ruhestand. Wurden Frühpensionierungen und –verrentungen vor einigen Jahren noch finanziell abgefedert, muss heute mit deutlichen Einbußen kalkuliert werden, wenn man früher in den Ruhestand gehen will. Vorallem Akademiker mit langer Ausbildungszeit erreichen die Mindestarbeitsjahre nicht.
Galt bislang ein Mensch mit 50 als „Älterer“ und damit schwer vermittelbar, stuft die Agentur für Arbeit nun erst 55jährige so ein. Die Arbeitsverhältnisse von 50 – 55jährigen sind relativ stabil. Diese Altersgruppe hat einen hohen Beschäftigungsanteil. Im Vergleich zu jüngeren Arbeitslosen sind die älteren jedoch häufiger langzeitarbeitslos (länger als 1 Jahr ohne Arbeit). Anders als junge Arbeitslose verfügen sie in höherem Maß über eine formale Bildung, also Schulabschluss und Ausbildung.
Welche Stolpersteine gibt es für ältere Gründer?
● Ihr geringerer Kreditbedarf ist für Banken unattraktiv. Bei höherem Bedarf bewirkt das höhere Lebensalter des Kreditnehmers Bedenken wegen der langfristigen Rückzahlungsrisiken. Deshalb fragt das Kreditinstitut nach einem Nachfolger, der gegebenenfalls einspringt, wenn der Gründer erkrankt oder verstirbt.
● Möglicherweise muss nach längerer Arbeitslosigkeit oder Familienpause das Fachwissen auf den aktuellen Stand gebracht werden.
● Bei älteren Menschen sind die körperlichen Ressourcen möglicherweise eingeschränkter und die Belastung wird unterschätzt.
● Besonders Frauen sind eingespannt in familiäre Verpflichtungen durch Kinder, Enkel oder die unterstützungsbedürftigen Eltern. Das führt zu Zeitknappheit.
● Bezieher von vollen Erwerbsminderungsrenten, Altersrenten vor dem Erreichen der Regelaltersgrenze oder Knappschaftsausgleichszahlungen dürfen nur 450 € hinzuverdienen, sonst werden die Leistungen nur noch als Teilrente gezahlt.
Was spricht für die Selbstständigkeit älterer Gründer und Gründerinnen?
Für die Gründung durch Ältere spricht eine ganze Reihe von Gründen:
● Durch ihre Lebenserfahrung gehen Sie besonnener und selbstkritischer ans Werk.
● Ihre Berufs- und Branchenerfahrung nutzen sie, um Anfängerfehler zu umschiffen und wohl informiert ans Werk zu gehen.
● Sie sind oft bereits führungserfahren und haben gelernt, Verantwortung übernehmen.
● Aufgrund Ihrer langjährigen Erfahrung verfügen sie über solide Netzwerke.
● Ihre Kreditwürdigkeit ist höher, wenn sie mehr angespartes Eigenkapital bieten können.
● Wie schon gesagt: ihre Unternehmen sind beständiger!
Und wenn es schiefgeht?
● Wer im angestellten Arbeitsverhältnis bereits Rentenansprüche erworben hat, kann freiwillig weiter einzahlen. Die Rentenversicherung berät ausführlich zum Thema. Eine private Altersvorsorge und eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichern zusätzlich oder alternativ ab. Damit stehen Sie im Alter nicht mittellos da.
● Im Falle der Insolvenz ist die Altersvorsorge pfändungssicher bis zu einer Höhe von 256.000 Euro.
● Es besteht die Möglichkeit, sich freiwillig in der Arbeitslosenversicherung zu versichern. Gründer zahlen im ersten Kalenderjahr nur 50 % der Regelbeiträge.
● Wer den Mumm hat, sich selbstständig zu machen, braucht sich vor dummen Kommentaren von Neidern nicht zu fürchten. Die Gründe für ein unternehmerisches Scheitern können in verschiedensten Bereichen liegen, die ein Außenstehender nicht beurteilen kann. Hat jemand sein Bestes gegeben, scheitert er ehrenvoll!
Aber warum sollte es nicht klappen?
Wer schon länger darüber nachdenkt, sich in „fortgeschrittenem“ Alter (dabei ist 50 das neue 30…) selbstständig zu machen, hat hoffentlich einige motivierende Argumente zum Thema in diesem Artikel gefunden.
Wir haben Anfragen von Menschen, die bereits älter als 65 sind und einfach keine Lust haben, untätig auf dem Sofa zu sitzen. Eine Gründung mit langem Vorlauf, die Suche nach einer Geschäftsidee usw., ist allerdings nicht mehr ihr Ding. Sie begeistern sich für unsere Komplett-Konzepte, die sie innerhalb kürzester Zeit aus dem Homeoffice umsetzen können. Das nötige Know-how schulen wir. Gibt es Fragen, stehen wir jederzeit zur Verfügung. Die Investitionen sind so überschaubar, dass keine Gefahr besteht, irgendwann nur Schulden zu hinterlassen. Im Gegenteil: Dank ihrer langjährigen Berufserfahrung wissen Ältere genau, wie sie sich für ihr Unternehmen engagieren wollen und werden schnell erfolgreich. Demnächst werde ich ein ausführliches und kostenloses E-Book “Mutmacher 50 Plus” zum Thema zur Verfügung stellen. Bei Interesse nutze einfach das Kontaktformular, um es unter Angabe deines Namens, deiner E-Mail-Adresse und des Stichwortes “Mutmacher” vorzubestellen. Bis dahin hilft dir bestimmt mein E-Book “Geschäftsidee Franchise-Unternehmen – Clever gründen mit System” weiter, dass du dir einfach herunterladen kannst.
Herzlichst
Mike Warmeling
Ich gehöre zu den “50 plus Gründern” und habe den Schritt gewagt, weil mir eben erst jetzt die Idee für mein Startup zugeflogen ist. Meine Meinung:
Es gibt nicht das richtige Alter für eine Gründung, nur den richtigen Zeitpunkt.
Exakt so ist es!
Mike