Charisma ist die Ausstrahlung, die manche Personen sofort in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt. Charismatischen Persönlichkeiten gelingt es, Menschen zu verzaubern, sie zu motivieren, zu bestärken und hinter sich zu scharen. Wusstest du schon, dass auch du charismatische Charaktereigenschaften in dir hast?
Es gibt Menschen, die bessere genetische Voraussetzungen für Charisma haben, als andere. Aber grundsätzlich kann jeder an seiner positiven Ausstrahlung arbeiten. Damit fällt es leichter, mit anderen Menschen umzugehen und andere zu überzeugen. In diesem Artikel erfährst du, was du für deine Ausstrahlung tun kannst.

Das zeichnet charismatische Menschen aus

Noch vor einigen Jahren galt die Annahme, die außergewöhnliche Aura sei genetisch bedingt und nicht erlernbar. Nachdem sich Wissenschaftler gründlicher mit dem Thema beschäftigt haben, konnten die Merkmale charismatischer Persönlichkeiten genauer definiert werden. Sie sind:
● unabhängig,
● bereit, sich anderen zuzuwenden und sie zu ermutigen,
● inspirierend und motivierend,
● idealistisch
● und haben eine souveräne Körpersprache.
Wenn man konzentriert an sich arbeitet, kann man in diesen Bereichen noch kräftig zulegen, oder?

Wie verhalten sich Charismatiker?

Wie drücken sich die genannten Merkmale im Verhalten von charismatischen Persönlichkeiten aus? Als unabhängige Persönlichkeit steht jemand zu seinen Ansichten und Haltungen. Er kann damit umgehen, auch mal anzuecken, wenn nicht jedem das gefällt. Er hat es nicht nötig, von aller Welt gemocht zu werden, denn er mag sich selbst.
Dieser Typus strahlt seine Unabhängigkeit auch durch eine feste Stimme, klare Worte und langsame Bewegungen aus. Er ist nicht hektisch, sondern steht wie ein Fels in der Brandung und packt Probleme mit kühlem Kopf an.

Charismatische Menschen geben anderen nicht das Gefühl, klein und unbedeutend zu sein. Sie sind außergewöhnlich interessiert an anderen, gewähren ihnen im Gespräch ihre volle Aufmerksamkeit und geben dadurch dem Gegenüber das Gefühl, wichtig zu sein.
Weil sie es nicht nötig haben, sich selbst wichtig zu machen, lassen sie anderen den Raum, sich zu entwickeln. Sie ermutigen und motivieren andere durch ihr Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Als Querdenker erkennen sie Chancen und eröffnen auch Anderen neue Perspektiven.
Als unabhängige Menschen setzen sich Charismatiker idealistische Ziele oder haben Visionen. Diese dienen ihnen als Orientierung auf dem Lebensweg und schützen sie vor pessimistischen Einflüssen.
Mit ihrer Körpersprache unterstreichen sie ihre Souveränität. Sie treten selbstsicher auf, wirken ruhig und kraftvoll. Sie klimpern nicht mit den Augen, sondern halten Ihre Gesprächspartner fest im Blick.

Als Diana Spencer nach der Ankündigung ihrer Verlobung mit Prinz Charles vor die Presse treten musste, sah sie aus wie ein scheues Reh mit Fluchtimpuls. Im Laufe der Zeit entwickelte sie sich zur souveränen „Lady Di“, die sich selbstsicher auf dem gesellschaftlichen Parkett bewegte, ihren trockenen Gemahl abservierte und sich für politische Themen wie z.B. die Landminenproblematik einsetzte. Ihren Verehrern gelang es nach dem Tod ihrer „Königin der Herzen“, die verkrusteten Strukturen des englischen Königshauses aufzubrechen und selbst die Queen zu Trauerbekundungen für ihre geschiedene Schwiegertochter zu bewegen. Wer hatte der ehemals schüchternen Kindergärtnerin Diana diese Entwicklung zugetraut?
Ein anderes Beispiel ist Steve Jobs, der in seiner Anfangszeit wie ein unkommunikativer Nerd wirkte, später aber ganze Säle zum Kochen brachte.

So entfaltest du dein Charisma

Wie diese Beispiele zeigen, bringt es etwas, an seiner Wirkung zu arbeiten. Die Psychologin Dr. Eva Wlodarek hat Tipps gegeben, wie man an seiner Ausstrahlung arbeiten kann.

1. Positiv umdenken
Was man über sich denkt, strahlt man aus. Ertappst du dich bei einer negativen Einstellung zu dir („Das krieg ich sowieso nicht hin“), ersetzt diesen Gedanken durch ein positives Gegenargument („Mir ist schon so vieles gelungen, das schaff ich auch“). Damit schaffst du auf Dauer eine neue Denk-Routine, die du als positive Einstellung auch anderen vermittelst.

2. Leidenschaft entwickeln
Menschen und Situationen negativ zu sehen, ist eine Haltung. Wenn du dir vornimmst, einen positiven Blick auf das zu werfen, was du tust und hast, und dich hundertprozentig dafür engagierst, wirst du auch positives Feedback bekommen.-

3. Körpersprache ändern
Frust drückt man auch durch hängende Schultern, abgewendeten Blick und leise Stimme aus. Körperspannung, Blickkontakt, angemessenes Sprachtempo, angenehme Lautstärke und lebendige Gestik schaffen einen positiven Eindruck und eine „Präsenz“. Vorsicht: Verschränkte Arme wirken als Barriere! Häufiges Nicken zur Bestätigung wirkt unterwürfig.

4. Gefühle zulassen
Zeige deine Gefühle wie Freude, Traurigkeit oder Ärger, mit Augenmaß und nicht jedem, aber wohl dosiert als Zeichen für deine Lebendigkeit.

5. Interesse an anderen
Mit Höflichkeit und Verbindlichkeit lässt sich zwischenmenschlicher Kontakt geschmeidiger gestalten. Wenn man darüber hinaus Interesse an seinem Gegenüber zeigt, wächst der Sympathiefaktor. Offene Fragen, die nicht mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sind, helfen dabei (nicht: „Sie arbeiten bei XYZ?“ sondern „Welchen Aufgabenbereich betreuen Sie bei XYZ?“).

6. Individuell sein
Kleidung ist nicht unwichtig! Entwickele deinen eigenen Stil. Dabei kannst du dich an Vorbildern orientieren und deren Stil leicht abwandeln. Etwas Exzentrik ist gewünscht, aber in Maßen (immer identisches Einstecktuch, besondere Socken, Lederarmband zum Anzug etc., extravagante Handtasche, spezielle Art Schuhe). Aber: Du musst dich damit wohl fühlen!

7. Profil zeigen
Sei nicht jedermanns Liebling. Vertrete deine Maßstäbe und Meinungen sachlich und diplomatisch.

8. Risiken eingehen
Mindestens einmal am Tag überwindest du deinen inneren Schweinehund und verlässt deine Komfortzone, indem du dich neuen oder unangenehmen Aufgaben/Situationen stellst. Was hast du schon lange aufgeschoben, was muss noch geklärt werden, wen wolltest du schon seit Tagen zurückrufen, welche Sportart wolltest du immer schon mal testen…? Das macht dich interessanter und stärker!

9. Verantwortung übernehmen
Statt zu lamentieren und Schuld zuzuweisen, solltest du handeln. Hattest du Anteil an der Entstehung des Problems? Dann wird es zukünftig besser gemacht. Punkt, aus!

Julia Sobainsky, Schauspielerin und Coach, hat dieses charismatische Verhalten in einem Zeitungsinterview zusammengefasst: „Charismatiker sind gute Zuhörer und Redner, mit sich im Reinen, vertrauen auf ihre Stärken, sind authentisch, verbiegen sich nicht und kopieren niemanden, denken regelfremd und sind von der Meinung anderer unabhängig. Sie haben Ziele und dümpeln nicht durchs Leben. Und sie sind einfühlsam.“

Charisma als Motivator

Sobainsky weist auch darauf hin, wie wichtig das Charisma für die Rolle von Führungskräften ist. Es gehe darum, die „Vater- bzw. Mutterrolle“ zu erfüllen: unfehlbar zu wirken, lösungsorientiert und fördernd. Ihr Glauben an die Potenziale ihrer Mitarbeiter, selbst wenn diese es selber gerade nicht tun, würde ihnen ein Gefühl extremer Wertschätzung vermitteln. Das „Vorschussvertrauen“ habe eine große Kraft.

Charisma entfaltet sich nur in der Kommunikation. Allein zuhause zu sitzen und sich charismatisch zu fühlen, bringt keinem etwas. Die Ausstrahlung macht sich durch ihre Wirkung auf andere bemerkbar. Es gibt eine besondere Kategorie der „Charakterdarsteller“, die sich auf großer Bühne inszenieren, ohne eine echte eigene Botschaft zu haben. Sie können als Blender unermesslichen Schaden anrichten, weil auch sie Menschen in ihren Bann ziehen. Verantwortungsbewusste Menschen nutzen ihr Charisma, um andere zu fördern und Dinge positiv voranzutreiben. Die ursprüngliche griechische Bedeutung von „Charisma“ ist nicht ohne Grund „Gnadengabe“, mit religiösem Hintergrund.

Vielleicht gelingt es dir nicht, eine Ausstrahlung wie Clooney oder Angelina Jolie zu bekommen. Aber du kannst daran arbeiten, deine positiven Anlagen zu verstärken, wie es oben beschrieben wird.

In meinem Buch „Zukunft erfolgreich verändern“ findest du weitere Tipps, wie du deine Einstellungen verändern kannst, um deine Ziele zu erreichen. In meinem Online-Bootcamp zum Thema „Persönlichkeitsentwicklung“ geht es auch um dieses Thema. Auf unserer Facebook-Seite findest du Videos, in denen ich die Themen vorstelle.

Herzlichst
Mike Warmeling