Mehrere Untersuchungen zum Wohlbefinden der Deutschen haben mich stutzig gemacht – macht Geld zufrieden?
Eine Studie der Techniker Krankenkasse vom Oktober 2016 mit dem Titel „Entspann dich, Deutschland“ zeigt deutlich, dass sich die meisten Deutschen zunehmend gestresst fühlen. 54 Prozent der Männer benennen die Arbeit als Stressauslöser Numero Eins. „Hohe Ansprüche an sich selbst“ machen 38 % zu schaffen, 34 % beklagen ihre ständige Erreichbarkeit. Frauen fühlen sich zu 48 % von ihren eigenen Ansprüchen gestresst, zu 39 % von der Arbeit und zu 38 % von zu vielen Terminen und Verpflichtungen in der Freizeit.
Aktuell ist eine Studie von YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur erschienen, die sich der Work-Life-Balance der Deutschen widmet. In der Untersuchung stellte sich heraus, dass fast die Hälfte der Befragten (47%) eine bessere Bezahlung der Kürzung von Arbeitszeit vorziehen würde. Schaut man sich die Untersuchung genauer an, sind diese Zahlen jedoch abhängig vom Alter der Befragten. Jüngere Arbeitnehmer votieren eindeutig für mehr Geld, statt für mehr Freizeit. Die Befragten im „Familienalter“ von 35 bis 44 Jahren sind dagegen unzufrieden mit dem Verhältnis von Arbeit und Freizeit, 39 % von ihnen bewerten es als mittelmäßig oder schlecht. Die meiste Lust zu arbeiten hat die Altersgruppe der über 55Jährigen.
Hohe Unzufriedenheit, viele Baustellen
Wird in Studien (z.B. „Europäische Erhebung zur Lebensqualität“) konkret nach der Lebenszufriedenheit gefragt, kreuzt nicht einmal ein Viertel der Befragten an, dass sie in ihrem Leben nichts Entscheidendes verändern wollen. Mehr als 75 % der erwachsenen Bevölkerung hat also eine entscheidende Baustelle im Leben, die eigentlich aktiv angegangen werden müsste.
Warum tun sie es dann nicht? Die Zahlen machen erstmal schwindelig. Mehr als die Hälfte ist gestresst von der Arbeit und/oder den hohen Ansprüchen an die eigene Leistung. Mehr als dreiviertel der Bevölkerung möchte etwas Grundsätzliches am eigenen Leben verändern. Gleichzeitig wird mehr Geld weniger Arbeit vorgezogen.
Angst vor dem Unbekannten
Jemand könnte jetzt einwerfen „Glaube niemals einer Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“. Ich denke nicht, dass die Unstimmigkeiten durch falsche Zahlen entstehen. Ich vermute, dass die Irritation an der Unlogik des Denkens und Entscheidens vieler Menschen liegt.
Mehr Gehalt und ein fester Job bedeuten für viele Arbeitnehmer Sicherheit. Obwohl sie sich gestresst fühlen und unzufrieden sind, ziehen sie diesen Zustand einer Veränderung vor. Neues könnte gefährlich sein. Da wird lieber in Kauf genommen, dass das Leben eben kein Ponyhof ist. Man beißt die Zähne zusammen. Immer mehr Menschen erkranken körperlich oder seelisch am Stress. Und ansonsten läuft alles einfach weiter wie bisher.
Warum reißen nicht viel mehr Menschen das Ruder herum und entscheiden sich für den selbstbestimmten Weg? Ich erlebe in Beratungsgesprächen mit Gründungsinteressierten immer wieder, wie meine Gesprächspartner sich mit ihrer Abwehrhaltung gegen Veränderungen selber ausbremsen. Was verursacht diese Ängste? Angst entsteht, weil die Menschen befürchten, dass sich ihr Lebensstandard verschlechtern könnte. Lieber nehmen sie in Kauf, dass sich ihre Lebensumstände durch mehr Arbeit, mehr Stress, weniger Zeit für Familie, Freunde und Hobbys negativ entwickeln. Gefühlt bleiben die Rahmenbedingungen dabei beim Alten. Man kann einfach in der gar nicht mehr so komfortablen Zone ausharren.
Wissen gibt mehr Sicherheit
Die Aussicht auf eine Verbesserung motiviert nicht, wenn sie vermeintlich unsicher ist. Dabei kann eine solide fundierte Gründung von einem engagierten Unternehmer mit überschaubarem Risiko angegangen werden. Die prozentuale Wahrscheinlichkeit, den festen Job zu verlieren, ist heute höher, als die Insolvenzgefahr beim Gründen. Wer sich als Gründer freiwillig in der Arbeitslosenversicherung versichert, nimmt im Fall des Misslingens den gleichen Weg, wie ein Angestellter. Er geht zum Amt und bekommt sein monatliches Auskommen.
Die Vorteile, Unternehmer zu sein (siehe warmeling.consulting/unternehmer-werden/), liegen für mich klar auf der Hand. Ich arbeite für mich, tue, woran ich Spaß habe und bestimme meine Rahmenbedingungen selber. Natürlich arbeite ich viel. Aber zu meinen Bedingungen und für mich. Das allein macht schon einen enormen Zufriedenheitsfaktor für mich aus. Wenn ich am Wochenende platt bin, habe ich mich freiwillig dafür entschieden, in der vergangenen Woche richtig Gas zu geben. Dann sehe ich zu, in der kommenden Woche mehr Freiräume für mich einzuplanen. Laufen die Geschäfte eine Zeitlang nicht so gut, steuere ich gegen. Ich habe den Erfolg meines Unternehmens in der Hand!
Herausforderungen annehmen
In meinen Coachings lege ich immer großen Wert darauf, auch die so genannten Soft Skills zu trainieren. Wie setze ich mir Ziele, um mich zu motivieren? Wie trainiere ich meine Hartnäckigkeit, um am Ball zu bleiben? Jeder von uns war mal ein i-Männchen und hat vor der Herausforderung gestanden, lesen, schreiben und rechnen zu lernen, einen Vormittag lang still zu sitzen und erste Misserfolge wegzustecken. Wir alle haben das geschafft. Faktisch sind wir auch im Erwachsenenalter in der Lage, zu lernen. Das Lernen und die zur Routinen werdenden neuen Aufgaben vermindern die Unsicherheit beim Gründen. Wenn wir Schritt für Schritt vorangehen, zur Orientierung Teilziele entwickeln und uns nicht entmutigen lassen, steht einem zufriedeneren Berufs und Privatleben als Unternehmer nichts mehr im Weg. Das kann der Weg sein, mehr Geld zu verdienen und gleichzeitig zufriedener zu sein.
Wer mehr über diesen Weg wissen möchte, kann sich gern per E-Mail oder telefonisch bei mir melden!
Herzlichst
Mike Warmeling