Fühlst Du Dich vom Schicksal schlecht behandelt, weil Du nicht bekommst, was Du Dir wünscht? Mal ganz unter uns: Was tust Du dafür, dass Du es bekommst? Unbequeme Frage, das weiß ich. Das menschliche Hirn ist zwar einzigartig in seiner Kapazität und Leistungsfähigkeit, das Bewusstsein neigt aber zur Vereinfachung. Das Schicksal ist eben gegen mich. In den meisten Fällen ist es gewiss nicht das Schicksal, das etwas verursacht hat, was wir gern anders hätten. Selbst in der Rechtsprechung gibt es Fälle, in denen von „höherer Gewalt“ die Rede ist, wenn niemandem die Schuld an einem Unglück zugewiesen werden kann. Wir sind so strukturiert, dass wir allem Sinn geben wollen. Übersteigt etwas unser Fassungsvermögen, muss das Schicksal als Verursacher herhalten.

Kann ich mir eingestehen, dass ich die Chancen nicht ergriffen habe, wenn sie sich mir geboten haben? Habe ich die Situationen sachlich analysiert, in denen jemand anderes an mir vorbei die Karriereleiter empor geklettert ist? Habe ich meine Skills erweitert, meine Haltungen und Gewohnheiten überprüft, meinen Job gewechselt?

Verantwortung übernehmen

Wenn ich nach dem Bewerbungsgespräch für meinen absoluten Traumjob eine Absage bekomme, hat nicht das Schicksal verhindert, dass ich nicht eingestellt werde. Wir benutzen die „höhere Gewalt“ automatisch, um nicht zu genau auf unseren Anteil an Geschehnissen und Entwicklungen zu schauen. Bekommen wir einen attraktiven Job nicht, können wir uns mit der Schicksalshaftigkeit der Absage trösten. Dagegen würde es uns voranbringen, die Negativentscheidung zu analysieren:

Wie würde sich jemand darstellen, dem ich diesen Job/Auftrag gegeben hätte?
Welche Qualifikationen hätte er geboten?
Womit hätte er gepunktet?
Habe ich mich entsprechend präsentiert?
War ich ausreichend informiert?
Traue ich mir diesen Job wirklich zu und habe das deutlich gemacht?

Chancen nutzen

Wenn Du so vorgehst, bist Du beim nächsten Mal passgenau vorbereitet. Das bringt Dir mehr, als mit dem Schicksal zu hadern. Du eröffnest Dir die Chance, bei nächster Gelegenheit Deine Qualifikation gezielt zu präsentieren. Selbstsicherheit wirkt sich auf Deine Ausstrahlung und Körpersprache aus. Damit punktest Du bei Deinem Gegenüber auch auf der unterbewussten Ebene, die viel schneller Sympathiepunkte vergibt als das Bewusstsein.

Auf Ziele hin arbeiten

Hast Du materielle Wünsche? Träumst Du nur davon, wirst Du sie höchstwahrscheinlich nie erreichen. Machst Du sie zu Deinem konkreten Ziel und entwickelst einen Plan, wie Du es erreichst, ist die Realisierung machbar. So motivierst Du Dich, Deinen Weg zu gehen und Deine Wünsche umzusetzen. Du weißt genau, wofür Du Dich einsetzt. Du nimmst Dein Leben in die Hand und bestimmst die Richtung, in die Dein Weg führen soll.

Auch beim Schritt in die Selbstständigkeit ist diese Herangehensweise wichtig. Ich habe in der Nachbarschaft erlebt, wie eine Kneipe innerhalb von 7 Jahren von 4 Wirten betrieben wurde. War es Schicksal, dass erst der Vierte erfolgreich war? Nein, es war die Professionalität, mit der er vorgegangen ist. Er hat das Umfeld und seinen Wettbewerb genauestens analysiert, eine spezielle Zielgruppe angepeilt, sein Konzept darauf zugeschnitten und es 1:1 umgesetzt. Seine Kneipe ist nicht seine Traumkneipe, sondern ein Lokal, in dem sich seine Zielgruppe sichtlich wohlfühlt und gerne ihr Geld ausgibt. Damit hat er sein Ziel, erfolgreicher Wirt zu werden, konsequent umgesetzt.

Wie Du Dich auf Ziele ausrichtest, erfährst Du in meinem neuen Buch “Die Mike Warmeling Formel für Deine Perspektive”.

Mike Warmeling