Deine Geschäftsidee ist bei Mitgliedern der angepeilten Zielgruppe positiv angekommen. Nun stehst du vor dem ersten Schritt, sie tatsächlich umzusetzen. Du kannst genau definieren, wer deine Kunden sind. Über deinen Wettbewerb weißt du bestens Bescheid. Auch dein Vertriebsweg ist klar. Du wirst ein Ladenlokal, eine Internetplattform oder einen Shop betreiben, ein Homeoffice haben – je nachdem, wie du dein Angebot vertreiben willst.

Wie positionierst du deine Geschäftsidee im Markt?

Ist deine strategische Ausrichtung geklärt? Du kannst eine Kostenführerschaft einnehmen. Das bedeutet, dass du günstiger als der Wettbewerb in den Markt gehst. Als die Aldi-Brüder durch die Beschränkung auf ein Basisprogramm und den Verzicht auf aufwendige Präsentation ihre Kosten soweit gesenkt haben, dass sie viele Lebensmittel günstiger als andere anbieten konnten, haben sie auf diese Strategie gesetzt. Auch Ikea mit den Möbeln aus dem Karton zum Selberzusammenschrauben haben in diese Kerbe geschlagen.

Oder du bietest eine bessere Qualität in Produkt, Dienstleistung und/oder Service. Diese Positionierung nennt sich Leistungsdifferenzierung. Sie wird z.B. von der Autoindustrie bei Marken wie Porsche oder Ferrari eingesetzt und kennzeichnet Uhrenmarken wie Rolex.

Entscheidest du dich für die Nischenstrategie, bedienst du eine ganz bestimmte Kundengruppe oder bist ausschließlich in einem regionalen Markt unterwegs. Das Reisebüro, das sich nur auf Kreuzfahrten spezialisiert, ein Café mit rein veganem Angebot, ein Ladenlokal für Jahrgangs-Ölsardinen (gibt es in Berlin) – setzen auf bestimmte Zielgruppen, die bereit sind, ein paar Euro mehr auszugeben, wenn jemand ihre besonderen Bedürfnisse stillt.

Welche Vorteile bietet deine Geschäftsidee?

Welche dieser Strategien du auswählst, hängt ganz von deinem Vorhaben ab. Nun arbeitest du die Vorteile heraus, die du im Vergleich zum Wettbewerb bietest. Welchen Kundennutzen hat dein Angebot? Worin unterscheidest du dich vom Wettbewerb? Fass alle Vorteile zusammen, die du deinen zukünftigen Kunden bieten wirst. Im besten Fall kannst du eine Nutzeninnovation präsentieren, die bisher noch nicht im Markt angeboten wird. Beispiel: Früher war ein Telefon eben ein Telefon. Was leistet ein Smartphone heute…

Die Ausarbeitung deiner Geschäftsidee ist ein Entwicklungsprozess. Niemand schüttelt sich ein komplettes Geschäftskonzept (siehe warmeling.consulting/geschaeftskonzepte/) mal eben aus dem Ärmel. Über einen längeren Zeitraum stellst du Punkt für Punkt zusammen, bringst Feinschliff an, verwirfst wieder. Eines Tages ist das Konzept rund.

Der nächste Schritt: Der Businessplan

Parallel zum Konzept kannst du schon Bestandteile deines Businessplans zusammentragen. Im Internet gibt es kostenlose Tools, die dich durch den gesamten Prozess der Erstellung leiten. Z.B. das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) stellt auf seinem Existenzgründer-Portal eine App mit einem „Businessplan-Generator“ zum Herunterladen zur Verfügung.

Der Businessplan ist nicht einfach eine nervige Formalität. Im Gegenteil: Du kannst ihn nutzen, um dein Gründungsvorhaben detailliert zu planen.  Wenn du alle benötigten Daten und Fakten zusammenstellst, ergibt sich eine realistische Vorschau auf die Erfolgsaussichten deiner Gründung.

Das BMWi gliedert den Businessplan wie folgt:

  1. Zusammenfassung
  2. Gründerperson
  3. Produkt/Dienstleistung
  4. Marktübersicht
    • Kunden
    • Konkurrenz
    • Standort
  5. Marketing
    • Angebot
    • Preis
    • Vertrieb
    • Werbung
  6. Unternehmensorganisation/Personal
    • Rechtsform
    • Organisation
    • Mitarbeiter
  7. Chancen und Risiken
  8. Finanzierung
    • Lebenshaltungskosten
    • Investitionsplan
    • Kapitalbedarf
  9. Finanzierungsplan
  10. Liquiditätsplan
  11. Ertragsvorschau/Rentabilitätsrechnung
  12. Unterlagen
    • Tabellarischer Lebenslauf
    • Verträge(Entwürfe)
    • Marktanalysen
    • Branchenkennzahlen
    • Gutachten
    • Schutzrechte
    • Sicherheiten

Die einzelnen Gliederungspunkte werden vom Tool noch feiner unterteilt, um einen möglichst umfassenden Überblick zu gewährleisten. Alle notwendigen Infos zusammenzutragen, macht richtig Arbeit. Menschen, die es nicht so mit Zahlen und Listen haben, kommen nun in Zugzwang. Hier bietet sich die erste Gelegenheit, die eigene Disziplin zu schulen und sich mit Dingen zu befassen, die bisher als uninteressant empfunden wurden.

Nutz die Gelegenheit, deine Wissenslücken zu füllen

Wer sich nicht für jeden Aspekt seiner Unternehmung interessiert, hat kaum Aussicht, sein Business erfolgreich zu führen. In einem anderen Beitrag habe ich schon von einem Gründer berichtet, der bei der Finanzplanung völlig vergessen hatte, seine Lebenshaltungskosten zu berücksichtigen. „Ich lebe dann vom Gewinn!“ war ein ganz schlechter Plan.

Füll den Businessplan komplett aus. Ist etwas unklar oder schwierig, hol dir Unterstützung. Die Warmeling Consulting bietet Hilfe an. Aber auch Gründerberatungen und Steuerberater stehen zur Verfügung. Gib jetzt nicht auf. Mit etwas Unterstützung kannst du deine unternehmerischen Qualifikationen an dieser Herausforderung testen und erweitern! Scheiterst du jedoch bereits am Businessplan, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, das Vorhaben zu beenden. Du brauchst als Unternehmer oder Unternehmerin den Biss, dich auch mit trockenen Themen zu befassen. Was du noch nicht kannst, solltest du dir schnellstmöglich aneignen. Besorg dir Literatur. Besuch Kurse. Bitte deinen Steuerberater, dir Zusammenhänge zu erklären. Frag Freunde und Bekannte, die Fachkenntnisse haben. Lernen kann man in jedem Alter. Und ein Unternehmer oder eine Unternehmerin sollte niemals auslernen, damit ihr Angebot nicht irgendwann ins Hintertreffen gerät.

Gesamtverantwortung braucht Überblick

Auch überragende Geschäftsideen können nur von jemandem umgesetzt werden, der sich  betriebswirtschaftlichen Fragestellungen gewachsen fühlt. Selbst in Konstellationen von mehreren Gründern, die gemeinsam ein Projekt betreiben und die verschiedenen Unternehmensbereiche auf Grund ihrer Fachdisziplin unter sich aufteilen, muss jeder über seinen Tellerrand schauen. Zumindest muss eine Urteilsfähigkeit vorhanden sein, wenn Entscheidungen mit Auswirkungen auf das Gesamtunternehmen getroffen werden. Schließlich tragen alle gemeinsam die Verantwortung! „Das habe ich nicht gewusst“ oder „Das habe ich gar nicht durchschaut“ hilft im Notfall nicht weiter, wenn eine gemeinsam gehaftet wird. Hier kannst du dazu mehr lesen.

Der Businessplan zeigt deine Professionalität

Der Businessplan steht. Damit hast du das wichtigste Instrument für die Finanzierung zur Hand, falls deine Eigenmittel nicht ausreichen. Deine Geschäftsidee wird anhand deines Businessplans von Banken, Investoren und anderen Institutionen gemessen werden. Ist er laienhaft, unvollständig oder unrealistisch ausgearbeitet, kannst du niemanden überzeugen, dein Vorhaben in irgendeiner Weise zu unterstützen.  Hast du deine Hausaufgaben gemacht und es geschafft, aus deiner Idee ein wirtschaftlich realistisches Vorhaben zu entwickeln?

Sei nicht frustriert, wenn Fachleute deinen Businessplan bemängeln. Nutz die Kritik besser, um deine Geschäftsidee zu optimieren und ihre Umsetzung erfolgsträchtiger vorzubereiten.

Aus deiner Geschäftsidee hast du konkrete Ziele geformt, die du umsetzen willst. Für deine Motivation und dein Durchhaltevermögen gibt es nichts Wichtigeres. Ziele schaffen einen Rahmen für dein Engagement. Du erschaffst etwas, was irgendwann nur eine Idee war. Du hast einen Zeitplan, weißt, was noch zu tun ist und was du erreichen willst. Das tröstet über harte Zeiten hinweg, in denen du kein Licht am Horizont siehst. Es lohnt sich, am Ball zu bleiben. Denn mit Mut und Biss gründest du dein eigenes Unternehmen und arbeitest zukünftig selbstbestimmt!

Herzlichst
Mike Warmeling

PS: Hast du keine Lust auf diese Prozedur, such dir einfach ein passendes Lizenzsystem. Da bekommst du ein komplettes Konzept!