Wann veröffentlichst du dein erstes E-Book?

Der E-Book-Markt boomt. Nach der Berechnung von Kirchner+Robrecht stieg der Absatz von E-Books im Jahre 2009 von 1,5 Millionen, auf 60,41 Millionen verkaufter Exemplare im 2015 an. Die Nachfrage nach elektronischen Büchern wird auch weiter wachsen. Im Online-Marketing sind sie eins der wichtigsten Marketing-Instrumente. Und nicht nur da. Das Anwendungsspektrum von E-Books ist sehr breit: Es fängt bei den persönlichen Erfahrungen für die Familie und Freunde an, erstreckt sich auf unterschiedlichste Lebensbereiche zum Zwecke der Beratung, des Coachings oder zur Unterhaltung und endet beim künstlerischen Können als erfolgreiche Bestseller-Autor/Innen. Vielfaltige Gestaltungsmöglichkeiten, minimierte Produktionskosten, benutzerfreundliche Schreib- und Umwandlungsprogramme, eine Fülle an Distributoren, machen es der schreibenden Zunft auch mittels der E-Book-Plattformen ganz einfach, ihre Bücher ans gewünschte Publikum zu bringen. Die Vorteile von elektronischen Büchern überwiegen ganz eindeutig.

Hier findest du einige hilfreiche Tipps, die es dir ermöglichen, im Handumdrehen dein eigenes Buch zu schreiben und zu veröffentlichen.

Vladimir Melnik, ein erfolgreicher Blogger, Webdesigner und Jungunternehmer, lässt uns an seinen Erfahrungen als E-Book-Autor teilhaben. Das Wichtigste habe ich hier zusammengetragen.

Am Anfang stehen wie immer  W-Fragen: Warum? Wieso? Wozu? Und für wen?

Warum willst du also ein E-Book schreiben? Willst du für einen guten Traffic auf deiner Webseite sorgen und deine Conversion-Rate steigern? Oder ist es ein Weg, deinen Bekanntheitsgrad in die Höhe zu treiben und dich als erfolgreicher Autor und Experte zu positionieren? Oder denkst dabei an das viele Geld durch zahlreiche Affiliate-Links in deinem zukünftigen E-Book-Marketing?

Die Zielgruppe für dein E-Book

Als Erstes musst du dich fragen, für wen du dein Buch schreiben möchtest. Um deine Zielgruppe zu bestimmen, empfiehlt es sich nach den folgenden Ansätzen zu arbeiten:

Löse ein Problem, und zwar ein kleines, spezielles, auf deine Zielgruppe zugeschnittenes. Zeichne den Lesern den Weg vor, sie werden es dir dankend annehmen.

Helfe beim Überwinden einer Angst, denn jeder von uns hat Angst. Sie ist ein natürlicher Warnmechanismus. Manche Ängste sind trotzdem überflüssig und störend. In dem Fall ist dein Wissen gefragt. Sei ein Retter in der Not.

Befriedige Neugier. Der uns allen angeborene Forscherdrang ist ein echter Erfolgsmotor. Deine Leser dürstet es auch nach Wissen und du hast bestimmt etwas zu bieten.

Im Idealfall kannst du mehrere Komponenten miteinander verbinden und gehörst selbst deiner Zielgruppe an. Eine emotionale Affinität zum Thema und ein Nutzfaktor für dein Publikum werden vorausgesetzt.

Dein Thema

Nachdem du deine Zielgruppe bestimmt hast, musst du nun die nächste Hürde nehmen: das Thema deines E-Books. Ein generelles Risiko ist das Desinteresse an deinem Werk. Das Thema kann noch so exzellent und nutzbringend ausgearbeitet sein, es besteht einfach kein Bedarf nach deinem Buch. Spar dir Mühe, Zeit und Geld. Es gibt auch hier Wege und Mittel, das Problem zu lösen. Hast du bereits ein Publikum, dann stell eine offene Frage an deine Leser bezüglich der potenziellen Themen mit ausreichend Freiraum zum Antworten. Ein Blick auf den Keyword Planer und die Keywords in deinem Google Analytics Konto helfen dir bei der Suche nach den relevanten Themen weiter.

Eine weitere Möglichkeit, das Risiko zu minimieren besteht darin, dein Produkt schon mal vorab zu testen. Eine Landing-Page mit der Werbung für dein Buch eignet sich dafür am besten. Lenke die Besucher mittels Social Media, Blog, E-Mails u ä. auf deine Landing Page, die mit einer schönen, patenten Überschrift, einem Nutzen versprechenden Text und einem Button zur Handlungsaufforderung versehen ist. Die User können dort ihre E-Mail-Adressen hinterlassen, um frühzeitig informiert zu werden, oder bei einem kostenpflichtigen Angebot per PayPal dein Produkt vorbestellen.

Schreibtipps

Die Vorbereitungen sind getroffen. Du hast eine Zielgruppe, ein gut überlegtes, einen Nutzen versprechendes, validiertes Thema und kannst es nicht abwarten, endlich mit dem Schreiben anzufangen. Schalte aber einen Gang zurück und mach dich an die sorgfältige Recherche. Je mehr Informationen du zum Thema findest, desto besser, qualitativ hochwertiger wird dein Buch. Lies alles: Bücher, Foren, Blogs, Magazine, Internetseiten, andere E-Books. Und vergiss nicht, einen Zeitpunkt festzulegen, wann dein E-Book fertig sein sollte, eine sogenannte Deadline. So bist du sicher vor Aufschieberitis.

Im nächsten Schritt kannst du nun eine Gliederung erstellen, eine Mindmap oder ein ganz normales vorläufiges Inhaltsverzeichnis mit Kapiteln und Unterkapiteln.

Jetzt darfst du schreiben. Eine sehr gute und bewährte Schreib-Methode ist die Pomodoro-Technik. Demnach arbeitest du in kurzen Zeitintervallen. In der Zeitspanne von 25 Minuten bringst du alles zu Papier, was dir einfällt. Danach machst du eine 5-minütige  Pause. Nach vier Intervallen darf deine Pause 15-20 Minuten lang sein.

Um deine Produktivität zu steigern, musst du ablenkungsfrei arbeiten. Mittlerweile werden den Autoren diverse Textverarbeitungsprogramme zur Verfügung gestellt. Das Programm Scrivener bietet beispielsweise zum einen eine ablenkungsfreie Oberfläche mit einem Blatt Papier und Text auf dem Bildschirm und nichts Weiteres. Das verbessert die Konzentration. Zum anderen haben Texter eine Möglichkeit, den Umfang und den Abgabetermin des Werkes festzulegen. Das Programm kann live zeigen, wieviel sie noch schreiben müssen und was sie schon geschafft haben. Das erhöht die Motivation. Im zweiten Teil des Artikels gehe ich ausführlich und benutzerfreundlich auf die technischen Details bei der Erstellung von E-Books und auf die Fragen rund um die Veröffentlichung deines Produkts ein.

Finde deinen eigenen Arbeitsrhythmus

Dein ganz persönlicher Tagesrhythmus ist ein wichtiger Indikator für deine Leistungsfähigkeit. Such dir die richtige Zeit zum Schreiben aus. Bei manchen kann es auch mitten in der Nacht sein. Kein Problem. Nur das Ergebnis zählt.

Ein einfacher, lebhafter Schreibstil mit vielen Metaphern und lustigen Sprüchen ebenso wie eine persönliche Anrede machen das Lesen deines E-Books besonders angenehm. Falls dir ein Autor imponiert, darfst du ruhig seine Schreibweise übernehmen. Hauptsache, es wird nicht langweilig.

Nachdem du dir mehrere Tage eine Auszeit von deinem Werk genommen hast, darfst du jetzt den Text ausdrucken und ihn laut vorlesen. So kannst du es selbst hören, ob er flüssig, persönlich und aufschlussreich ist.

Wie du deinen Text am besten formatieren kannst und welche Programme dir zur Erstellung und Veröffentlichung des E-Books zur Verfügung stehen, erfährst du im zweiten Teil des Artikels. Viel Spaß beim Lesen!

Ein Gastbeitrag von Anastasia Geertsen